Wie du deine Superpower nutzt

Welche Superpower, fragst du? Na die Kraft, mithilfe von Bildern etwas zu erklären, verständlich zu machen oder durch das Bild gemeinsam Dinge zu entwickeln und vorstellbar zu machen.

Hattest du auch schon diese Situation, in der du manchmal an den Punkt kommst und denkst: „Ah Mist, wenn ich das jetzt nur kurz mal skizzieren könnte!“

Irgendwas in dir hält dich zurück. Das sind meist so Sätze wie „Ich kann nicht gut zeichnen“, „Ich bin eben nicht kreativ“. Also lässt du es lieber sein.

Was wäre, wenn ich dir sage, dass du für eine Visualisierung kein Talent brauchst und diese auch gar nicht perfekt sein muss? Was wäre, wenn ich dir sage, dass du alles schon in dir hast, weil du es nämlich (ziemlich sicher) als Kind schon konntest?

Irgendwann fing in den meisten Fällen eine negative Bewertung deiner Kinderzeichnungen an, in der Schule gab es Noten. Wenn die dann nicht so toll waren und der Lehrer(in) zudem noch meinte, ach lass mal lieber – was passiert dann wohl? Genau! Du glaubst noch heute daran. Und lässt eine deiner Superkräfte einfach brach liegen.

Das muss gar nicht perfekt sein. Im Gegenteil, gerade bei Skizzieren hilft es, wenn du weniger Details brauchst. Gerade so viele, dass man erkennt, was es sein soll. So wie die Zeichnung meiner damals 5-jährigen Tochter.

Deine Superpower Visualisieren

Hast du nicht, denkst du? Ich sage dir: du hast!
Du kannst dich gern als talentfrei beim Zeichnen einstufen. Ich zeige dir jedoch, dass du kein Künstler sein musst. Ein paar Striche, ein wenig Übung – es muss nicht perfekt sein! Dazu ein Beispiel, was ich dem Buch „Ad hoc visualisieren“ von Malte von Tiesenhausen entlehnt habe. Vielleicht verstehst du dann besser, was ich mit Vereinfachung meine.

Wann ist ein Apfel ein Apfel?

Beim Visualisieren kommt es darauf an, Zeichnen als Technik zur Verständigung einzusetzen. Wir unterscheiden dabei nicht nach gut oder schlecht gezeichnet.

Tipp: Wähle daher einen einfachen und schnellen Weg. Es muss nur die Bedeutung klar werden.

Dazu müssen Objekte lediglich in ihrem Kern erfasst werden. Nicht alle Details sind wichtig für unser Gehirn um zu erkennen „Ah, Apfel!“. Aber einige schon.



Betrachte dieses Foto eines Apfels.

Man könnte ihn sehr realistisch zeichnen. Das braucht Übung, gute Beobachtung und viel Zeit. Das ist das, was unsere rechte Gehirnhälfte tut.

Doch so viele Details sind nicht erforderlich. Also tasten wir uns mal an das symbolhafte Zeichnen heran, wo du vorrangig deine linke Gehirnhälfte brauchst.

Ein Kreis genügt nicht wirklich. Ein Kreis mit Stiel? Hm, auch noch nicht. Es könnte auch ein Pfirsich sein und zwei davon mit Stiel sind Kirschen.

Das sieht doch schon besser aus. Der Apfel braucht einen Stiel, ein Blatt und ich ergänze unten diese braunen Blütenreste. Den rechten Apfel habe ich noch frontaler gezeichnet, die Wölbungen oben und unten definieren ihn noch besser.


Und nun der Apple-Apfel, der perfekt vereinfacht und immer als solcher erkennbar ist.

Taste dich ein wenig vor, um herauszufinden, was unbedingt notwendig ist. Übe das einfach mal mit Alltagsgegenständen. Zum Beispiel mit einer Wasserflasche, einer Schere, einem Handy- was dir so über den Weg läuft.

Viel Spaß beim Visualisieren! Und bei Fragen schreibe mir einfach.


1 Comment

Meike Hohenwarter · 20. Mai 2020 at 18:20

Also ich seh das Christkind mit dem Nikolo und Rudolf seh ich auch!

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