Holz im Maschinenbau? Das erzeugt viele Fragen.

ligenium ist ein sächsisches Startup-Unternehmen. Christoph Alt und sein Team setzen seit 2018 auf Nachhaltigkeit. Statt Stahl nutzt das Unternehmen einen innovativen Holzwerkstoff, um Ladungsträger, Fördertechnik und Leichtbauprofile für die Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Logistik herzustellen. Dadurch ergeben sich zahlreiche Vorteile: von der besseren Eignung für Industrie 4.0 bis hin zu einer verbesserten Ökobilanz und niedrigeren Kosten für Unternehmen.

Da stellen sich viele Fragen. Holz kennt man vielleicht von früher und scheint auf den ersten Blick nicht geeignet für die Industrie von heute. Daher war die Herausforderung, wie man diese Fragen, die Einkäufer und Kunden haben, schon im Vorfeld spannend und umfassend beantworten kann. Dabei wollte ligenium von Anfang an anders vorgehen als andere. Sie wollen auffallen.

Fragen auffallend anders beantworten – mithilfe von Characterdesign

In meiner Beratung habe ich vorgeschlagen, eine Sympathiefigur (oder auch Character genannt) zu entwickeln. Sie soll die Fragen der Kunden intelligent und witzig beantworten. Vielen sind die FAQ / Frage-und-Antworten-Seiten ein Begriff. Diesen habe ich aufgegriffen und ligenium gebeten, sämtliche Inhalte zusammenzutragen. Im Anschluss daran habe ich dann die Figur entwickelt.

Es gab verschiedene Anforderungen an die Figur:

  • Die Figur an sich soll das Produkt von ligenium repräsentieren. Insbesondere den Werkstoff Holz und die angewendete Leichtbauweise.
  • Gleichzeitig ist die in verschiedenen Posen zu sehen, die einen inhaltlichen Hinweis auf die jeweilige Frage geben.
  • Die Figur soll zu einem späteren Zeitpunkt animierbar sein.

Wie die Figur entsteht….

Zu Beginn stellte ich mir und meinem Kunden verschiedene Fragen. Wobei ziemlich schnell klar war, dass die Figur aus Holz sein soll. Doch wie sieht Holz gezeichnet aus? Was muss man erkennen, was darf ich weglassen? Ist es eher eine Baumscheibe, ein Holzklotz oder ein Brett? Welche Farbe hat die Figur? Wo soll sie eingesetzt werden, auf welchen Hintergründen? Und viele weitere Fragen.

Dann fange ich an zu skizzieren. Ganz altmodisch, mit Papier und Bleistift. Irgendwann schält sich dann ein Favorit heraus, der weiterentwickelt wird, bis alle zufrieden sind und er das ausdrückt, was wir wollen. So entstand der „Wuddi“. Er tritt künftig immer dann in Aktion, wenn es Fragen und Erklärungsbedarf rund um Produkte von ligenium gibt.

Ein kleiner Einblick in diesen Prozess

Characterdesign entsteht in verschiedenen Stufen

Wuddi besteht nun aus dem typischen Holzwerkstoff von ligenium mit der markanten Schichtverleimung. Die Outlines wurden verfeinert, die Holzmaserung wieder entfernt. Dann wurden Aussparungen hinzugefügt, die Leichtigkeit repräsentieren.

Er bekam neongrünen Handschuhe für seine Erklärwerkzeuge, die Hände. Denn das ist die kontrastierende CD-Farbe des Unternehmens. Die restlichen Farben wurden auf Basis der weiteren CD-Farben festgelegt. Wobei sich herausstellte, dass das natürliche Braun des Produkts nicht so geeignet war. Insofern wurde Wuddi dann doch heller.

Der Name Wuddi stammt von englisch „Wood“ für Holz. Noch ein „i“ drangehängt und schon war er geboren. Da das Unternehmen in Sachsen beheimatet ist, entschied ich mich für die deutsche Schreibweise. Sie steht für „Made in Chemnitz Germany“.

Wuddi kann alles: er kann Geschichten lesen, ein Streichholz anzünden, einen Baum liebhaben oder auch mit 5G Standard funken uvm., wie man unten sieht.

Der Geschäftsführer Christoph Alt war begeistert und hat den kleinen Kerl direkt auf der Website „adoptiert“.

Und so sieht er inzwischen aus 😊

Character Wuddi rettet die Welt

Mehr dazu unter: ligenium.de

Wuddi liebt Bäume
Wuddi zündet ein Streichholz an

Next Step: Eine Infografik erstellen – ein komplexer Prozess

Desweiteren wollte das Unternehmen eine Infografik, die die Mission von ligenium verdeutlicht. Denn das Startup hat einen „Traum“: den nachwachsenden Rohstoff Holz so lange wie möglich im Wertschöpfungskreislauf zu nutzen. Also Holz so lange wiederzuverwenden, zu recyceln oder upcyceln, wie es geht. Das ganze nennt sich Circular Economy. Damit ist es möglich, einen sehr großen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu leisten. Denn Holz ist ein wichtiger CO2-Binder.

Auch hier brauchte es eine gewisse Zeit, bis alle Elemente und ihre Stelle im Kreislauf klar war. Basis sind erstmal einige Vorgespräche und viele Vorskizzen, denn nicht die Art der Darstellung muss erst gefunden werden. Teilweise arbeite ich hier mit Transparentpapier, damit ich Pfeile und Verbindungen schnell ändern kann. Auch die Schere kam zum Einsatz, um einzelne Elemente verschieben zu können.

Peggy Norbisrath Arbeitsplatz
Skizze für die Info-Grafik Kreislauf in der Holzwirtschaft

Nach einigen Zwischenstufen ist die Infografik nun fertig und auf der Webseite zu sehen:

Info-Grafik Kreislauf für Bio Economy und Holz

Alle Einzelelemente der Grafik können einzeln genutzt werden. So kann der Kunde auf einer Präsentation, in einem Vortrag oder auf der Messe Schritt für Schritt die Funktionen innerhalb des Kreislaufs erklären.

Wenn Sie Interesse haben an punktgenauen Illustrationen oder Sympathiefiguren, sprechen Sie mich gern an. Ich bin übrigens eher darauf spezialisiert, aus Gegenständen/ Produkten/ Objekten Figuren zu entwickeln, darin bin ich einfach gut. Das gelingt mir besser als eine menschliche oder tierische Figur zu gestalten. Aber auch das ist möglich. Manchmal unter Hinzunahme von anderen Experten.


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